Wien 29.3.2023
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Die Franzosen randalieren oft. Die Eroberung der Bastille am 14. Juli 1789 markierte den Beginn der Französischen Revolution, die den Auftakt zu einer Veränderung der Regierungssysteme in vielen europäischen Ländern und darüber hinaus bildete. Einfach gesagt, es war ein Wechsel vom feudalen System zu einem parlamentarischen.
Natürlich wurden die Samen des Parlamentarismus von England geschaffen. Historiker betonen das Datum der Ausgabe der Magna Carta im Jahr 1215. Auch in den Vereinigten Staaten (4. März 1789) und in Polen war die Verfassung vom 3. Mai 1791 ein Meilenstein in Richtung Demokratie. Genau diese Demokratie, deren Zusammenbruch wir heute erleben.
Aufstände in Paris, Toulouse und Marseille finden bis heute praktisch unaufhörlich statt. Es genügt, den Frühling der Nationen 1848 oder die Pariser Kommune vom 18. März bis 28. Mai 1871 zu erwähnen, aber auch später im 20. Jahrhundert wurden die Nachrichten allzu oft von Unruhen in Frankreich dominiert. Das Phänomen der Gelbwesten, mit dem die aktuellen Proteste wenig gemein haben, tauchte 2018 auf und dominierte die Berichte aus Frankreich.
Nach Angaben des französischen Innenministeriums gingen am Donnerstag, dem 23. März, fast 1,09 Millionen Menschen auf die Straße, um sich gegen die Pläne der Regierung zur Anhebung des Rentenalters zu wehren. Gewerkschaften sprachen von bis zu 3,5 Millionen Teilnehmern.
Menschenmassen in Paris auf der Place de la Bastille singen: „Hier haben wir Ludwig XIV. enthauptet. Macron, wir können neu anfangen.” Die Kämpfe zwischen Menschen und Sicherheitskräften gehen weiter, der Guerillakrieg tobt. Bauern fahren Traktoren auf Wasserwerfer der Polizei. Und die EU-Medien berichten kaum über die Ereignisse.
Mitten im Interview versteckt Emmanuel Macron seine Luxusuhr von seinem Handgelenk und sagt den Franzosen, dass das Mindestrentenalter angehoben werden muss! Laut einigen Medien wird der Wert dieser Uhr auf 80.000 Euro geschätzt.
Es scheint, dass Emanuel Macron dieses Mal viel größere Probleme haben wird, als die Wahl mit Marine Le Pen zu gewinnen. Manche sagen, er habe die Wahl dank Manipulationen im Stil der US-Präsidentschaftswahl im November 2020 gewonnen. Im Moment führt die Chefin der rechten Partei das Ranking an. Macrons Partei fiel auf den dritten Platz zurück.
Autor des Artikels: Marek Wojcik