Breslau / Polen 17.8.2022
Der bekannte in Berlin lebende Journalist Borys Reitschuster, der als einziger aller Journalisten auf Pressekonferenzen der ehemaligen deutschen Regierung, Bundeskanzlerin Angela Merkel, lästige Fragen über den Unsinn von Plandemie-Beschränkungen stellte, betreibt das Portal Reitschuster.de , beliebt im deutschsprachigen Raum. Auf die Artikel dieses Portals habe ich in diesem Blog mehrfach verwiesen.
Heute möchte ich mich mit dem gestrigen Artikel dieses Journalisten über die tragischen Ereignisse vor einem halben Jahrhundert befassen.
Der 5. September 1972 ging als eine der schwärzesten Stunden in die Geschichte der Olympischen Spiele ein. Es war der Tag, an dem acht Kämpfer der palästinensischen Terroreinheit „Schwarzer September“ in das Olympische Dorf in München eingedrungen sind und mehrere Mitglieder der israelischen Delegation in ihre Gewalt gebracht haben. Die genauen Ursachen dafür, dass nach dem dramatisch gescheiterten Befreiungsversuch in der Nacht zum 6. September 1972 auf dem Flugplatz im nahegelegenen Fürstenfeldbruck zwölf Todesopfer, elf israelische Olympioniken und ein deutscher Polizist, zu beklagen waren, sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Fest steht nur, dass in diesen verhängnisvollen Stunden so ziemlich alles falsch gemacht wurde, was man hatte falsch machen können.
Bereits in den Jahren 1972 und 2002 hat die Bundesregierung Zahlungen geleistet, diese offiziell jedoch als „humanitäre Hilfe“ ausgewiesen. Die Bezeichnung „Entschädigungszahlung“ wurde bisher stets vermieden, da dies einem politischen Schuldeingeständnis gleichgekommen wäre. Und tatsächlich hat das Olympia-Attentat von München damals zu keinem einzigen Rücktritt geführt, weder in der Politik noch in den Reihen der Polizei. Und so fordert der Historiker Moshe Zimmermann im DLF: „Hier muss irgendeine Gruppe von Historikern, die neutral und professionell sind, an diese Sache herangehen, um etwas gründlicher diese Sache zu erörtern. Meines Erachtens als Historiker ist es ein Fehler, wenn man nicht alle Dokumente offenlegt. Das ist ja das A und O. Erstmal muss man klären, was genau passierte, wer wofür verantwortlich war.“
Im Zusammenhang mit dem 50. Jahrestag dieser dramatischen Ereignisse plante das deutsche Innenministerium eine Organisation Gedenkfeiern für die Opfer. Eingeladen sind der israelische Präsident und die Familien der Opfer.
Doch daraus wird wohl nichts! Neben einer „vollständigen und umfassenden Aufarbeitung“ ist eine Entschädigungszahlung an die Hinterbliebenen ein zentraler Aspekt der vom BMI vorgenommenen „Neubewertung“. Nach SZ-Informationen soll den Opferfamilien ein Paket in Höhe von insgesamt 10 Millionen Euro angeboten worden sein, was von diesen mit dem Hinweis abgelehnt wurde, dass man sich „nicht mit Trinkgeld wegschicken“ lasse. Die Opferfamilien beharren demnach darauf, dass sich die Entschädigung an internationalen Standards orientieren müsse. Ankie Spitzer, die Witwe des Fecht-Trainers Andrei Spitzer, ließ gegenüber dem israelischen TV-Sender i24 News allerdings durchblicken, dass es nicht nur ums Geld geht. „Wir wollen endlich wissen, was mit unseren Ehemännern passiert ist. Sie lügen uns seit 20 Jahren nur an.“
Unabhängig davon, wie man zu der Ablehnung der offenbar angebotenen Entschädigungszahlung in der kolportierten Höhe steht, scheint sich auch die Bundesregierung darüber im Klaren zu sein, dass eine Gedenkfeier ohne die Opferfamilien und hochrangige politische Vertreter aus Israel eine Farce wäre. In Berlin ist man daher inzwischen erstmals zu einem politischen Schuldanerkenntnis bereit.
Bilder von Terroristen in Sturmhauben und Jogginghosen auf den Balkonen des Olympischen Dorfes sind auf der ganzen Welt aufgetaucht und zeigen das Ausmaß der Niederlage der Polizei. Erst als Folge des Olympiaputsches wurde in Deutschland die GSG 9 für Anti-Terror-Einsätze geschaffen. In München wurde ein Denkmal für die Opfer des Olympiaanschlags von 1972 errichtet, ebenso wie das Denkmal am Flughafen Fürstenfeldbruck.
Autor des Artikels: Marek Wojcik